Odeonsplatz: Bund für Geistesfreiheit München sowie humanistische und säkulare Verbände stellen sich vor

 
Am 23. Oktober stellen sich verschiedene humanistische und säkulare Verbände auf dem Odeonsplatz vor. Mit dabei der Bund für Geistesfreiheit München (bfg München) sowie die Giordano-Bruno-Stiftung München und die Partei der Humanisten. Die Infostände sind von 10-16 Uhr besetzt.
Am Stand des bfg München wollen wir darüber diskutieren, was Humanismus bedeutet und warum gerade in Krisenzeiten humanistische Werte hochgehalten werden müssen.
 
Humanismus gibt keine einfachen Antworten und ist kein Wohlfühlthema

Der Bund für Geistesfreiheit München orientiert sich an den Grundsätzen der Aufklärung und des Humanismus. Was aber bedeutet das in der Praxis?

Wie sollen in unserer Gesellschaft Humanismus und humanistische Werte gelebt werden angesichts von zunehmendem Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus? Was können wir tun, um Demokratie und Menschenrechte zu schützen und jeder Person ein gutes Leben zu ermöglichen?

Lokale Bilder
Infostand bfg München

Wie können wir für humanistische Werte eintreten in Anbetracht des Angriffskriegs von Russlands gegen die Ukraine, des Krieges in Israel und Gaza nach dem Terrorangriff der Hamas, oder des in Deutschland kaum beachteten Krieges im Sudan? Wie unterstützen wir die vielen flüchtenden Menschen, die unsere Gesellschaft um Schutz und Hilfe bitten? Welche Handlungen leiten wir ab im Hinblick auf die Klimaerwärmung?"
 
Fragen auf die es keine einfachen Antworten gibt, aber über die wir auf dem Odeonsplatz diskutieren wollen. Und zu guter Letzt gilt immer der Satz Erich Kästners: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!"
 
Über uns
 

Unsere Lebensauffassung ist gekennzeichnet von Toleranz gegenüber allen Menschen, anderen Denk- und Lebensauffassungen und zu Religionen. Toleranz trifft ihrerseits auf Grenzen, wenn Menschenrechte verletzt bzw. wenn Positionen der Intoleranz vertreten werden.
 
Selbstbestimmung bedeutet für uns die Entfaltung persönlicher Freiheit in sozialer Verantwortung.
 
Menschen sind Teil der Natur und der ökologischen Entwicklung. Nach humanistischer Auffassung müssen die Menschen Verantwortung für die Erhaltung der Artenvielfalt und für die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen übernehmen.
 
Die Wissenschaften sind für uns ein unverzichtbares Hilfsmittel. Wissenschaft wird jedoch nicht wertfrei und ohne Eigeninteresse benutzt. Daher müssen die Forschung und die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse an ethische Kriterien geknüpft werden wie z.B. die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.
 
Wofür setzt sich der Bund für Geistesfreiheit München ein?

Schwerpunkte unserer Arbeit sind die Trennung von Kirche und Staat sowie die Verteidigung der Bürger-und Menschenrechte.

Wir organisieren Veranstaltungen, z.B. zu den Themen Sterbehilfe, Ethikunterricht, Menschenrechte und Frieden, kirchliches Arbeitsrecht, Missbrauch in den Kirchen und gehen gegen radikale Abtreibungsgegner*innen auf der Straße. Über Pressearbeit tragen wir zur öffentlichen Meinungsbildung bei.

Wir treten für ein selbstbestimmtes, freies Leben ein. Dies bedeutet, dass niemand jemand anderen die eigene Weltanschauung oder daraus folgende Werte und Verhaltensweisen aufzwängen darf. Deswegen feiern wir Heidenspaß-Partys an sog. Stillen Tagen wie Karfreitag oder Allerheiligen, setzen uns für ein selbstbestimmtes Lebensende ein und wehren uns gegen vereinnahmende Werte- und Moralvorstellungen, die einer freien Lebensgestaltung im Wege stehen, wie z.B. der Sexualmoral oder der Diskriminierung von Frauen in manchen Religionen.

Wenn nötig vertreten wir unsere Ansichten auch vor Gericht, um Diskriminierungen zu unterbinden. Vor dem Bundesverfassungsgericht haben wir durchgesetzt, dass das Tanz- und Feierverbot in Bayern an sog. Stillen Tagen für uns nicht gilt.
Wir klagen aktuell vor dem Bundesverfassungsgericht gegen den bayerischen "Kreuzerlass", der Kreuze in Amtsstuben vorschreibt.. Leider war unsere Klage gegen das bayerische Polizeiaufgabengesetz vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof nicht erfolgreich.

Zudem gedenken wir jedes Jahr am 7. Januar den Opfern des Terroranschlags auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo, begehen den Tag der Menschenrechte am 10. Dezember und feiern den Evolutionstag.Unser Gottlosenstammtisch findet regelmäßig jeden vierten (nicht letzten!) Donnerstag im Monat um 20:00 Uhr im Hotel & Café Mariandl, Goethestr. 51, statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.