Veranstaltung: My Body – My Choice! - Debatte um § 218 und Widerstand gegen radikale Abtreibungsgegner*innen in München
Der Bund für Geistesfreiheit München (bfg) diskutiert am 23. März 2023 mit Marie Burneleit, Münchner Stadträtin für Die PARTEI, über den § 218 StGB und den bevorstehenden "Marsch für das Leben" radikaler Abtreibungsgegner*innen auf dem Königsplatz. Es moderiert Assunta Tammelleo, Vorsitzende des bfg München.
Die Veranstaltung im Münchner Rationaltheater (Hesseloherstr. 18, 80802 München) beginnt um 20 Uhr. Nach Vortrag und Diskussion mit dem Publikum ist noch Zeit zum geselligen Austausch. Der Eintritt ist frei.
Von Marie Burneleit, die auch im Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung aktiv ist, wollen wir wissen, wer hinter dem "Marsch für das Leben" steckt, der am 25. März 2023 vom Münchner Königsplatz starten wird. Was treibt die selbsternannte Lebensschutz-Bewegung an? Letztes Jahr fanden sich auf dem Königsplatz ca. 2.000 radikale Abtreibungsgegner*innen ein. Die Bewegung setzt sich zusammen aus konservativen, christlich-fundamentalistischen und rechten Teilen der Gesellschaft und ist in den letzten Jahren in München verstärkt an die Öffentlichkeit gegangen, sei es durch den "Marsch für das Leben", den "1000 Kreuze-Marsch" oder sog. Gehsteigbelästigungen von ungewollt Schwangeren vor Klinken und Arztpraxen, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen.
Außerdem sprechen wir im Rationaltheater über die kürzlich neu aufgeflammte Debatte zum § 218 StGB. Bundesfamilienministerin Lisa Paus forderte am 5. Januar den §218 abzuschaffen und damit Schwangerschaftsabbrüche zu entkriminalisieren. Die bayerische Familienministerin Ulrike Scharf hingegen drohte postwendend mit einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht. Am 1. März hat die Bundesregierung eine Kommission zum Thema Schwangerschaftsabbruch eingesetzt. Berufen wurden 18 Expert*innen aus den Bereichen Medizin, Ethik und Recht. Kirchliche Vertreter*innen wurden nicht benannt.
Wichtiges Thema ist auch die schlechte Versorgungslage von ungewollt Schwangeren. Es fehlt an Ärzt*innen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen - derzeit noch nicht so sehr in München, aber in vielen anderen Regierungsbezirken Bayerns ist die Situation jetzt schon prekär. Woran das liegt und welche Rolle dabei die Aktivitäten der radikalen Abtreibungsgegner*innen spielen, das wollen wir von Stadträtin Marie Burneleit wissen.
Protest gegen den "Marsch für das Leben" am 19. März 2022