Gegen Tanzverbot und Stille Tage: Clubrevolution an Ostern 2025
Trotz Musik- und Tanzverbots in Bayern wird der Bund für Geistesfreiheit München (bfg München) an den sog. "Stillen Tagen" - Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag 2025 feiern. Im Rahmen der "Clubrevolution gegen das Tanzverbot" wird in 19 Münchner Clubs und Bars auf ca. 30 Veranstaltungen gefeiert.
Einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist es zu verdanken, dass auch 2025 ein buntes Programm mit Reden, Musik und Tanz stattfinden kann. Wir laden alle Menschen herzlich dazu ein, auf unsere Feste und Partys zu kommen.
Folgende Clubs und Bars sind dabei (Stand 24. März 2025): 089, Americanos, Die Bombe, Filmcasino, Freiheitshalle, Gin City, Goldener Reiter, Helene, Kölsch Bar, La Nuit, MilchBar, Nachtgalerie, Neuraum, Pacha, Prosecco Bar, Schlagergarten, Sugar Shack, Sweet Club, The Keg Bar, Unter Deck.
Urteil des Bundesverfassungsgerichts machts möglich
Warum darf an einem sog. Stillen Tag, an dem Tanzen und Feiern eigentlich verboten ist, sehr wohl mit dem Bund für Geistesfreiheit München getanzt und gefeiert werden? Das haben wir einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2016 zu verdanken. Die Richter*innen in Karlsruhe hatten entschieden, dass Artikel 5 des Bayerischen Feiertagsgesetzes mit der Weltanschauungsfreiheit und der Versammlungsfreiheit nicht vereinbar ist.
Damit folgte es einer Verfassungsbeschwerde, mit der wir uns nach dem Verbot unserer Heidenspaß- statt Höllenqual-Party an Karfreitag 2007 durch alle Instanzen geklagt hatten. Seitdem sind an Karfreitag und allen anderen acht "Stillen Tagen" Ausnahmen möglich, wenn Feste und Feiern Ausdruck unserer Weltanschauung sind. Wir treten ein für die strikte Trennung von Kirche und Staat sowie für Bürgerrechte und Demokratie. Wir orientieren uns an der Charta der Menschenrechte und den Grundsätzen der Aufklärung.

"Heidenspaß-Partys seit 2017"
Auf Grundlage des Urteils des Bundesverfassungsgerichts hat der Bund für Geistesfreiheit München im Jahr 2017 "Heidenspaß-Partys" im Oberangertheater, 2018/19 im Blitz Club und 2022 in der The Keg Bar mit Tanz, Live-Musik, Kabarett und vielem mehr veranstaltet. An Gründonnerstag und Karfreitag 2023 waren es dann schon sieben Veranstaltungen, im November 2023 (Allerheiligen, Buß- und Bettag, Volkstrauertag und Totensonntag) insgesamt 14 Feste. An Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag 2024 hat es insgesamt 47 Veranstaltungen des Bundes für Geistesfreiheit München gegeben. Und an den vier stillen Tagen im November 2024 waren es 21.
Die sog. "Weltanschauliche Ansprache"
Auf unseren Festen müssen wir regelmäßig erläutern, was unsere Anliegen sind. Denn laut Urteil des Bundesverfassungsgerichts darf es nicht nur ums Tanzen und Feiern gehen, sondern wir müssen auch auf unseren Einsatz für Bürgerrechte und Demokratie und auf unsere Weltanschauung hinweisen. Nur dann können wir unsere Partys feiern. Klingt seltsam und ist es auch.
Warum sollte jemand an stillen Tagen nicht tanzen dürfen? Woran soll sich ein gläubiger Christ stören, wenn eine Party in einem geschlossenen Raum stattfindet? Es kann auch nicht Aufgabe des Staates sein, Menschen Vorschriften zu machen, wie sie an einem Feiertag ihre Freizeit verbringen.
Selbstverständlich sollen und dürfen Christ*innen in Stille und Trauer gedenken. Sie dürfen aber nicht Anders- und Nicht-Gläubige zwingen, es ihnen an einem solchen Tag gleich tun zu müssen. Wir zwingen ja auch niemanden, mit uns zu tanzen.

Als Bund für Geistesfreiheit München haben wir eine wirklich Frohe Botschaft: Alle Menschen sind herzlich eingeladen an den Stillen Tagen zu unseren Partys zu kommen. Und mit "alle" meinen wir alle! Nicht nur Ungläubige sind willkommen, sondern auch Gläubige, Andersdenkende, Zweifelnde jeden Alters, jeden Geschlechts, jeder sexuellen Orientierung, jeder Herkunft. Auf einen wunderbaren, friedvollen, gut gelaunten, echten Feiertag!
Tanz- und Feierverbot abschaffen
Die Forderung des Bundes für Geistesfreiheit München ist klar: Das Tanzverbot muss weg. Ein solches Instrument der Bevormundung und Kontrolle von Menschen hat in einer Demokratie nichts zu suchen. Dazu muss endlich das bayerische Feiertagsgesetz reformiert werden.
Auch auf einen Vorwurf, der uns gegenüber immer wieder geäußert wird, gibt es eine einfache Antwort: Nein, wir wollen keine gesetzlichen Feiertage abschaffen, aber wir können uns eine Umbenennung von Feiertagen in einem immer säkularer werdenden Land gut vorstellen. Und wir plädieren für andere gesetzliche Feiertage, z. B. Internationaler Frauentag am 8. März, Tag der Befreiung am 8. Mai oder Tag der Menschenrechte am 10. Dezember.
Orte und Termine für die Partys an Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag 2025
Ab 4. April 2025 stehen hier alle Termine!!!!!!

Demo gegen Tanzverbot an Gründonnerstag 2023