Kriegspropaganda in Stein: wie das militaristische Kriegerdenkmal in Giesing verändert werden könnte

Verhülltes Kriegerdenkmal vor der Heilig-Kreuz-Kirche in Giesing am Volkstrauertag
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Die 'Initiative Giesing Denk(t)mal' hat sich vorgenommen, das städtische Kriegerdenkmal vor der Heilig-Kreuz-Kirche in Giesing, das mit militaristisch-nationalistischen Phrasen von 1929 an die Opfer des 1. Weltkriegs erinnert, in ein Friedensdenkmal umzuwidmen. Wir waren bei einer Kunstaktion am Volkstrauertag dabei und haben mit den Vertreter*innen der Initiative gesprochen.
 
Auf dem Denkmal ist zu lesen: „Zu stetem Gedächtnis und in Dankbarkeit den toten Helden von Ober- und Untergiesing“ und „Für dein Vaterland ließen sie ihr Leben, sie starben für dich!“ Von Trauer um die Getöteten und von Friedenswillen keine Spur.
Deswegen hat die Initiative am Volkstrauertag (21. November 2021) das Kriegerdenkmal mit schwarzer Folie verhüllt und darauf „Nie wieder“ gesprayt in Anspielung an das „Nie wieder Krieg“-Plakat von Käthe Kollwitz. Mit der Aktion möchte die Initiative eine stadtweite Diskussion anstoßen, wie in Zukunft mit Kriegerdenkmälern verfahren wird, die es in München noch immer zuhauf gibt. Ca. 30 Personen waren auf Einladung der Initiative gekommen und haben an der literarischen Matinee sowie der Kunstaktion vor der Heilig-Kreuz-Kirche teilgenommen. Hinterher haben wir ein paar Stimmen eingefangen.

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