"Bedrohter Diskurs: Deutsche Stimmen zum Ukrainekrieg" – so der Titel einer Veranstaltung, die am 13. Juni im Münchner EineWeltHaus stattfand und zu der der Bund für Geistesfreiheit München eingeladen hatte.
Auf dem Podium saßen der Verleger und Friedensforscher Helmut Donat sowie der Politologe und Schriftsteller Johano Strasser.

Donat ist einer der Herausgeber des Buchs "Bedrohter Diskurs - Deutsche Stimmen zum Ukrainekrieg", das Anfang des Jahres im Donat-Verlag erschienen ist. Strasser hat darin einen Text veröffentlicht. Im EineWelthaus haben beide ihre konträren Sichtweisen auf die komplexe Thematik rund um den Ukrainekrieg erläutert.

Donat, der als erstes sprach, vertritt die Ansicht, dass der Ukrainekrieg von den westlichen Regierungen dazu benutzt werde, sowohl die Militarisierung unserer Gesellschaften weiter voranzutreiben als auch ausschließlich gewaltsame Lösungen zur Beendigung des Krieges als legitim anzusehen. Hingegen sei im Sinne des pazifistischen Friedensgedankens und zur Vermeidung weiteren unsäglichen Leids in den betroffenen Bevölkerungen nur eine schnelle Verhandlungslösung mit Russland zielführend und anzustreben. Wichtig ist ihm dabei darauf hinzuweisen, dass es einen Frieden ohne die Einbeziehung der Sicherheitsinteressen Russlands nicht geben wird.

Helmut Donat

Johano Strasser machte anschließend deutlich, dass zur Abwehr und Zurückdrängung des russischen Aggressors auch gewaltsame militärische Lösungen - wie sie aktuell die deutsche Regierung unterstützt - legitim seien. Danach jedoch müsse es zu einer neuen europäischen Entspannungspolitik kommen, die auch Russland einbezieht. Zudem verweist er darauf, dass friedensstiftende Regeln mit Gewalt durchgesetzt werden müssten. Einen gewaltlosen Frieden gäbe es nicht, deswegen brauche es die Uno und internationale Gerichte, die die Regeln des Völkerrechts durchsetzten.

Johano Strasser

Das Buch "Bedrohter Diskurs: Deutsche Stimmen zum Ukrainekrieg", herausgegeben von Hermann Theisen und Helmut Donat ist im Donat-Verlag erschienen, hat 368 Seiten und kostet 24,80 Euro. Darin finden sich Texte von 57 Autor*innen , darunter Peter Brandt, Maria Buchwitz, Christoph Butterwegge, Margot Käßmann, Heribert Prantl, Clemens Ronnefeldt, Kathrin Vogler, Wolfram Wette, Angelika Wilmen, Andreas Zumach und und viele andere.