Indische Journalistin Gauri Lankesh in Bangalore ermordet

Täter in hindunationalistischen Kreisen vermutet – Stellungnahme der Internationalen Vereinigung der Freidenker (AILP)

Die bekannte indische Journalistin Gauri Lankesh (55) wurde am Dienstag, den 6. September 2017, von einem Kommando vor ihrem Haus in Bangalore, der Hauptstadt des indischen Bundesstaats Karnataka, erschossen. Lankesh war für ihren Kampf für den Rationalismus und gegen das Kastensystem und damit gegen den hinduistischen Extremismus, bekannt. Der indische Presseclub wies darauf hin, dass diese mutige und unabhängige Journalistin getötet worden sei, um sie zum Schweigen zu bringen.

Die Internationale Vereinigung der Freidenker (AILP) verlangt von der indischen Regierung, dass sie die Schuldigen findet und verurteilt. Den Humanisten, Rationalisten und Freidenkern in Indien versichert die AILP ihre volle Solidarität.

Lankesh hatte vor kurzem der britischen Tageszeitung „The Guardian“ erklärt, dass sie der furchtbare Hass gegen ihre Person in Bezug auf die Meinungsfreiheit in Indien ängstige. Sie fügte hinzu, dass sie den Kampf von B.R. Ambedkar für soziale Reformen fortführen will. Ambedkar, erster Justizminister im unabhängigen Indien, war einer der Väter der aktuellen indischen Verfassung. Er bekämpfte den hinduistischen und muslimischen Extremismus, war aber vor allen Dingen für seinen Kampf gegen Diskriminierungen gegenüber den Dalits, wie die Unberührbaren der hinduistischen Gesellschaft genannt werden, bekannt.

In der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen nimmt Indien nur den 136. Platz von insgesamt 180 untersuchten Ländern ein.

Weitere Artikel zum Ermordung von Gauri Lankesh finden Sie in der Neuen Zürcher Zeitung oder beim Humanistischen Pressedienst.