In einer Sunday Assembly kann man die Vorteile einer Gemeinschaft erleben, ohne Teil einer kirchlichen oder religiösen Gemeinde zu sein. Am Sonntag, den 17. Juni 2018, wird in der Münchner Seidlvilla nun schon zum zwölften Mal diskutiert, gesungen, philosophiert und das Leben gefeiert. Diesmal geht es um die erste bayerische Verfassung aus dem Jahr 1818 und was sich dadurch für die Bürger bzw. Untertanen verändert hat.
Am 26. Mai 1818 erließ Maximilian I. Joseph von Bayern eine „aus Unserm freyen Entschlusse euch gegebene“ geschriebene Verfassung. Es war die modernere, nachgebesserte Variante der ursprünglichen Constitution, die bereits zehn Jahre zuvor erlassen worden war. Damit hielt noch lange nicht die Demokratie Einzug im Freistaat und auch die Gewalten waren längst noch nicht geteilt. Aber das Fundament war gelegt: Gesetze konnten ab sofort nur noch mit Zustimmung der Stände-Versammlung (später Landtag) erlassen werden. Der Absolutismus in Bayern war Geschichte.
Eine allgemeine, geheime und direkte Wahl gab es zwar noch nicht. Fortschrittlich jedoch war für 1818 der enthaltene Grundrechtekatalog, der den gleichen Zugang zu allen öffentlichen Ämtern gewährte, außerdem Sicherheit und Freiheit der Person garantierte, das Recht auf Unverletzlichkeit des Eigentums, das Recht auf den gesetzlichen Richter und Gewissens- und ein bisschen Pressefreiheit.
Wer mehr über die bayerische Verfassung von 1818 wissen möchte, der oder die ist herzlich eingeladen. Für Kaffee, Kuchen und gute Laune ist gesorgt. Die Sunday Assembly beginnt am Sonntag, 17. Juni um 11 Uhr in der Münchner Seidlvilla, Nicolaiplatz 1b. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite der Sunday Assembly München und auf Facebook.