Stellungnahme von Assunta Tammelleo, Vorsitzende des Bundes für Geistesfreiheit München, zum Internationalen Frauentag am 8. März:
„Der Weltfrauentag bzw. der Internationale Frauentag wurde von sozialistischen Initiativen zu Beginn des 20.Jahrhunderts begründet. Er hatte zu Anfang kein festes Datum, wurde ab 1921 jährlich begangen. Das genaue Datum wählten die Vereinten Nationen im Internationalen Jahr der Frau 1975 zum „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“.
Dass es diesen Tag immer noch braucht, ist dem Umstand geschuldet, dass noch immer Frauen deutlich geringer entlohnt werden als Männer (auch für gleiche Arbeit), dass mehrheitlich die Last von Familie, Kindererziehung, Pflege etc. bei Frauen liegt, dass Frauen noch immer zu oft Opfer männlicher Diskriminierung und Gewalt werden und gerade auch in Corona-Zeiten mehr unter den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu leiden haben. Solange das so ist, kann es gar nicht genug Weltfrauentage geben.
Das sollte gerade auch den sog. humanistischen, säkularen Organisationen klar werden. Gerade weil die Zahl der weiblichen Aktivistinnen in ihren Reihen bemerkenswert gering ist, könnte ein solcher Tag durchaus der Anlass dafür sein, sich eine verpflichtende Quote für den Frauenanteil z.B. in ihren eigenen Vorständen und Kreisen zu geben – oder zumindest helfen, wenigstens mal darüber nachzudenken.