Über 400 Personen protestierten am Sonntag, 17. Oktober, gegen den sogenannten „1000-Kreuze-Marsch“, eine Demonstration radikaler Abtreibungsgegner*innen in München. Der Marsch ist eine Veranstaltung christlicher Fundamentalist*innen, die sich seit über einem Jahrzehnt gegen das Recht auf Schwangerschaftsabbruch stellen. Die Abtreibungsgegner*innen zogen von der Luitpoldbrücke über die Prinzregentenstraße zum Odeonsplatz. Das Kollektiv Antisexistische Aktion München (asam) organisierte einen feministischen Gegenprotest.
„Wir kämpfen für das Recht selbst über einen Schwangerschaftsabbruch zu entscheiden. Aus diesem Grund demonstrierten wir gegen den Marsch der Abtreibungsgegner*innen“, erklärt Nina Stern, Sprecherin der Antisexistischen Aktion München. „Unser Ziel: den christlich-fundamentalistischen Aufmarsch zu verhindern und gleichzeitig kreativen Gegenprotest zu mobilisieren, um unsere Inhalte publik zu machen.“
Mit Blick auf die aktuelle Lage betont sie: „Die Aktionen der Abtreibungsgegner*innen zeigen leider ihre Wirkung. Zu wenige Ärzte führen in Bayern Schwangerschaftsabbrüche durch. Die Versorgungslage für ungewollt Schwangere in Bayern bleibt unsicher, deshalb fordern wir unter anderem die Sicherstellung eines breiten medizinischen Angebots.“
Am Rande der feministischen Gegenproteste kam es zu Festnahmen und Schlagstockeinsätzen gegen Demonstrant*innen durch die Münchner Polizei.