Lärm an Christi Himmelfahrt: Die Krachparade verkündet den ersten „Lauten Feiertag“ in Bayern

Krachparade 2024 auf dem Odeonsplatz

Am Donnerstag, den 29. Mai 2025, zieht die Krachparade wieder lautstark durch München – diesmal mit einer klaren Kampfansage: Die Initiative „Mehr Lärm für München“ erklärt Christi Himmelfahrt zum ersten offiziellen „Lauten Feiertag“ Bayerns – als bewussten Kontrapunkt zu den zahlreichen „Stillen Feiertagen“ mit Tanzverbot. Statt still zu schweigen, wird hier laut protestiert – gegen Verdrängung und teure Mieten, für Subkultur, für das Recht auf Stadt. Der 29. Mai steht nun für gelebte Stadtkultur, öffentliche Teilhabe.

„Wir machen hörbar, was sonst verdrängt wird. Subkultur braucht Platz, Clubs und Kneipen brauchen Räume, Menschen brauchen bezahlbare Wohnungen. Wir nehmen uns Raum – mit Bass, Botschaften und kollektiver Präsenz. Denn solange nicht-kommerzielle Kulturflächen verschwinden und Mieten steigen, bleibt unser Widerstand laut“, sagt Simone Raabe, Versammlungsleiterin der Krachparade.

Auch Julia Richter, Pressesprecherin der Initiative, stellt klar: „Wir feiern den ersten lauten Feiertag, weil Schweigen nichts verändert. Wer Kultur will, muss auch Krach und klare Forderungen aushalten – auf der Straße, in der Stadt und in der Politik. Denn überzogener Lärmschutz, steigende Mieten und Investorenfreundlichkeit im Rathaus verdrängen alles, was lebendig ist.“

Der Protest startet um 14 Uhr auf der Theresienwiese – dort, wo sonst die Bierzelte regieren. Die Krachparade verbindet politischen Protest mit musikalischem Aufruhr und Straßenrave – eine laute, tanzende Antwort auf eine Stadtentwicklung, die Kultur verdrängt und Mieten in die Höhe treibt.
Bis zu 10.000 Menschen bewegen sich tanzend und demonstrierend durch die Stadt, begleitet von Soundsystemen, Live-Bands, Kollektiven, Künstler:innen und Redner:innen aus Kultur- und Mieterbewegung. Immer wieder werden die Bässe gestoppt – für Audiokundgebungen, die Klartext sprechen: über Verdrängung, Mietdruck und das Verschwinden kultureller Freiräume.

Eckdaten zur Krachparade 2025

Datum: Donnerstag, 29. Mai 2025 – Lauter Feiertag in Bayern
Beginn: 14:00 Uhr
Startpunkt: Theresienwiese, München
Teilnehmende: Bis zu 10.000 Menschen erwartet
Veranstalterin: Initiative „Mehr Lärm für München“

Ablauf

● 14:00–16:00 Uhr: Auftakt auf der Theresienwiese mit Redebeiträgen, Live-Bands und dem Münchner Kneipenchor

● 16:00–20:00 Uhr: Demonstrationszug quer durch München mit Soundsystemen, Wagen, Audiokundgebungen und künstlerischen Interventionen

● Ab 20:00 Uhr: Rückkehr zur Theresienwiese mit weiterer Abschlusskundgebung, Live-Acts, DJs und Redebeiträgen

Motto: Lärm rauf, Miete runter!
Themenschwerpunkte: Kulturverlust, Gentrifizierung, Mietenpolitik, Lärmdiskriminierung, Stadtraum für alle

Sprecher*innen Kundgebungen (Auftakt auf der Theresienwiese 14-16 Uhr, Abschluss auf der
Theresienwiese 21-22 Uhr):

  • Moritz Burghardt (#ausspekuliert)
  • Matthias Weinzierl (Mietenstopp)
  • Tiago Kocevar und Julia Richter (Mehr Lärm für München)
  • David Süß (Stadtrat, Bündnis 90/Die Grünen)
  • Simone Burger (Stadträtin, SPD)
  • Marie Burneleit (Stadträtin, DIE PARTEI)
  • Caren Lay (MdB, DIE LINKE)
  • Noch ausstehend: CSU, ÖDP, FDP, Freie Wähler
  • Olaf Becker und Florentina Tautu (München ist Kultur)
  • Abdullah Khan (Bushbash, Kollektives e.V.)
  • Roshan Hewage (Ravescape Kollektiv)
  • Bastian Gashi (Tag der Kulturarbeit Innsbruck)

Entstehungsgeschichte

Die Initiative Mehr Lärm für München ist aus der Bewegung „Rettet die Münchner Freiheit“ entstanden, die 2011 den Protest gegen eine Luxusneubebauung an der Feilitzschstraße in Altschwabing organisierte. Dort wurde dafür ein Gebäudekomplex abgerissen, in welchem auch die bekannte Bar “Schwabinger 7” und das “Monopol”-Kino beherbergt waren.