September-Podcast: Wie weiter mit der Sterbehilfe nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts?

v.l.n.r. Friedrich Brockmeyer, Gerhart Gross, Assunta Tammelleo am 1. Juni 2022 in der Münchner Seidlvilla
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In der September-Ausgabe der Sendung des Bundes für Geistesfreiheit München bei Radio LORA geht es um die Frage "Wie weiter mit der Sterbehilfe nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts?" Über diese Frage hat Assunta Tammelleo, Vorsitzende des Bundes für Geistesfreiheit München, mit Gerhart Gross, Leiter der Kontaktstelle Bayern der Deutschen Gesellschaft für humanes Sterben (DGHS), und Friedrich Brockmeyer, langjähriger Leiter eines Münchner Pflegedienstes in der Seidlvilla gesprochen.

In der Veranstaltung wurde das wegweisende Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26. Februar 2020 und seine Auswirkungen diskutiert. Die Richter*innen stellten fest, dass "das allgemeine Persönlichkeitsrecht ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben umfasst. Dieses Recht schließt die Freiheit ein, sich das Leben zu nehmen und hierbei auf die freiwillige Hilfe Dritter zurückzugreifen".

Seitdem steht jedem - nicht nur kranken oder alten Menschen – das Recht zu, zu jeder Zeit, aus dem Leben zu scheiden. Und: Jeder Sterbewillige hat hierbei die Freiheit, sich ärztliche Hilfe zu suchen.

Das Bundesverfassungsgericht stellte es dem Gesetzgeber zudem frei, die Sterbehilfe in ein neues Gesetz zu fassen. Inzwischen liegen drei fraktionsübergreifende Gesetzentwürfe für eine gesetzliche Neuregelung der Sterbehilfe vor, über die wir in der Veranstaltung auch gesprochen haben.

Und wir wollten wissen, ob sich durch die Ermöglichung des assistierten Suizids der gesellschaftliche Druck auf alte und kranke Menschen erhöhen kann, ihrem Leben eine Ende zu setzen? Inwieweit können die Angst vor Schmerzen oder der Apparatemedizin, dem Alleinsein und davor, anderen zur Last zu fallen, dazu beitragen, sterben zu wollen?

Wie also kann herausgefunden werden, dass Menschen mit Sterbewunsch wirklich aus freien Stücken handeln? Darüber diskutierten Gerhart Gross, Leiter der Kontaktstelle Bayern der Deutschen Gesellschaft für humanes Sterben (DGHS), ein Verein der eine ergebnisoffene Suizidversuchspräventionsberatung anbietet und ärztliche Freitodbegleitungen vermittelt, und Friedrich Brockmeyer, langjähriger Leiter eines Pflegedienstes in München. Er befürchtet, dass Menschen durch gesellschaftlichen Druck oder weil sie niemandem zur Last fallen wollen, Sterbehilfe in Anspruch nehmen.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Assunta Tammelleo, Vorsitzende des Bundes für Geistesfreiheit München.
 

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