Kriegerdenkmal an der Dachauer Straße: Friedenszeichen statt Kriegsverherrlichung

Kriegerdenkmal an der Dachauer Straße

Am Sonntag, 15. November 2020, um 11 Uhr findet an der Dachauer Straße/Ecke Hedwig-Dransfeld-Allee auf Einladung von HP Berndl Wolfram P. Kastner und Roland Krack eine ästhetische Intervention am Kriegerdenkmal der Bundeswehr statt, wie die drei mitteilen:

„Das militaristische Denkmal an der Dachauer Straße in München wurde 1922 errichtet, 1945 zerstört, 1962 wieder aufgebaut und ist den Soldaten der bayerischen Eisenbahntruppe gewidmet, die in dem grauenhaften Gemetzel des Angriffskrieges 1914-18 getötet wurden.

SIE STARBEN nicht FÜR DEUTSCHLANDS RUHM UND EHRE, wie auf dem Kriegerdenkmal geschrieben steht. Sie starben auf erbärmliche Weise, zerfetzt von Bomben und Granaten, erstickt im Gas oder zerschossen von Maschinengewehren. In einem Krieg, der von Anbeginn nicht den Menschen oder RUHM UND EHRE irgendeines Landes diente, sondern dem Größenwahn der Diktatur von Adel und Militär. In dem Gemetzel von Verdun und Ypern starben Hunderttausende junger Männer und mit ihnen DEUTSCHLANDS RUHM UND EHRE.

Vom zuständigen Bundesministerium wurde 2015 eine friedliche Ergänzung abgelehnt. Mit der Begründung, es sei ein „Sachzeugnis“, das „unverändert erhalten“ bleiben müsse. Nach einigen Aktionen unsererseits fand sich die Bundeswehr 2016 bereit, eine „erklärende Informationstafel“ „zur historischen Einordnung“ anzubringen. Seither wurde aber die „Errichtung der Informationstafel“ nicht „finalisiert“. Die auch 2020 wieder aufgehängten Kränze der Bundeswehr und eines ominösen Kameradschaftsverbandes dekorieren somit erneut diese Geschichtslüge.

Wir erwarten von den Verantwortlichen der Bundeswehr, dass sie unser Transparent (s. unten) zumindest solange dort belassen, bis das Kriegerdenkmal durch entsprechende Maßnahmen zu einem Friedenszeichen geworden ist.“