Fachinformationsstelle Rechtsextremismus veröffentlicht aktuelle Recherchen zu Aktivitäten radikaler Abtreibungsgegner*innen in München

Ein aktueller Beitrag der Fachinformationsstelle Rechtsextremismus München (firm) beschäftigt sich mit der selbsternannten „Lebensschutz“-Bewegung, die in München besonders aktiv ist.

Die firm dokumentiert rund 20 einschlägige Veranstaltungen jedes Jahr. Dazu zählen monatliche Gebetsmärsche zu Beratungsstellen, Mahnwachen vor Kliniken, in denen Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden, und Demonstrationen. Zuletzt protestierten im März 2021 rund 800 Abtreibungsgegner*innen beim ersten „Marsch fürs Leben“ in München gegen Schwangerschaftsabbrüche.

Mit einer neuen Aktionsform namens ‚Tür-zu-Tür-Aktion‘ trägt nun der Verein „ProLife Europe“ seinen Protest gegen legale und somit sichere Schwangerschaftsabbrüche direkt an die Haustür von Münchner Bürger*innen. Der Verein weist unter anderem Verstrickungen zu rechtskatholischen Gruppierungen auf, wie der Recherchebeitrag zeigt. „Wir betrachten diese ‚Tür-zu-Tür-Aktionen‘ als inakzeptablen Eingriff in die Privatsphäre der Bürger*innen hier in München“, sagt Marcus Buschmüller. „Reproduktive Rechte sind Menschenrechte, mit ihrem Protest möchte die selbsternannte „Lebensschutz“-Bewegung diese einschränken. Personen, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden und jene, die sie dabei unterstützen oder den Eingriff durchführen, sollen unter Druck gesetzt werden.“ Die firm appelliert daher an  Zivilgesellschaft und Politik, sich für reproduktive Rechte einzusetzen.

Die Fachinformationsstelle Rechtsextremismus München (firm) ist beim Feierwerk e. V. angesiedelt und seit 2009 Anlaufstelle für die Münchner Zivilgesellschaft, Multiplikator*innen der sozialen und politischen Bildungsarbeit, Fachnetzwerke, städtische Verwaltung und Kommunalpolitik. Sie informiert fortwährend über extrem rechte Entwicklungen in unserer Stadt, sensibilisieren für die Thematik und beraten zu möglichen Handlungsoptionen.